"Ich suche nicht, ich finde. Suchen ist das Ausgehen von alten Beständen und das Finden-wollen von bereits Bekanntem. Finden, das ist das völlig Neue. Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt..."
Pablo Picasso
Die Ausstellung „Fundstücke“ besteht aus einer Gemeinschaftsarbeit von
Christof Blumentrath – HAIKU und Marcus Kämper – FOTOS
Durch die Fusion von Bild und Text bewegen wir uns im Spannungsfeld zwischen der Natur von Dingen, ihren technischen Details bis zum unverkennbaren Verfall, und der für uns ungewohnten Poesie moderner Haiku.
Jedes Bild enthält einen QR Code, über den man auf diese Webseite verlinkt wird. Auf diese Weise gelangst Du zu detaillierten Informationen und Hintergründen:
Eine Brücke zwischen realer und virtueller Ausstellung.
Bei Interesse kannst Du die Ausstellungsfotos in der Größe 50 x 70 cm oder einen Austellungskatalog mit allen Exponaten erwerben.
Folge auch gerne dem Link zu unseren Audio-Haibun, mit Klanginstallationen unterlegte Kurzprosa im Haiku Stil.
Die Informationen unterhalb der Fotos basieren auf der freien Enzyklopädie Wikipedia
und stehen unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported.
66 mm x 40 mm x 30 mm
Kalk
gefunden 02.09. 2010 12:30 Uhr
in Camperduin/NL
Chopin
Schon zu Lebzeiten galt Chopin als einer der führenden Musiker seiner Zeit. Sein Klavierspiel und sein Wirken als Lehrer wurden wegen der Erweiterung und Ausnutzung der technischen und klanglichen Möglichkeiten des Instrumentes, der Sensibilität des Anschlages, der Neuerungen im Gebrauch der Pedale und im Fingersatz als außergewöhnlich angesehen. Seine Ideen über das Klavierspiel (facilité „Leichtigkeit“, Ablehnung des perkussiven „klopfenden“ Anschlages, Vorbild des Gesanges, des sogenannten Belcanto in Agogik und Artikulation, Ablehnung des mechanischen Übens ohne musikalisches Engagement, Einsatz der Finger nach ihren natürlichen Gegebenheiten anstatt gleichmacherischem Fingerdrill) gelten bis heute in der Klavierpädagogik als grundlegend bzw. werden in ihrer Bedeutung heute erst richtig erkannt (z. B. in der Prävention von Spielschäden).
50 mm x 40 mm x 5 mm
Papier, Faden, Füllung
gefunden 13.03. 2009 14:30 Uhr
in Hamburg
Sepia
ist ein braun- bis grauschwarzer Farbstoff, der aus dem Tintenbeutel von Tintenfischen (Sepien) gewonnen wird, die diesen als Wehrsekret einsetzen. Er wurde zum Färben von Stoffen und als Tusche zum Zeichnen verwendet.[1] Nach diesem Farbstoff ist der Farbton Sepia (Fotografie) benannt.
Heute nutzt man Sepia vor allem zum Färben von Lebensmitteln, besonders von Pasta (Schwarze Pasta, Sepia) sowie in der Aquarellmalerei.
55 mm x 35 mm x 4 mm
Verbundstoff Alu, Lack
gefunden 20.08. 2013 16:00 Uhr
in Bocholt /Ravardistr
Wilder Jasmin
Wohl jeder hat schon einmal den intensiven Duft von Jasmin gerochen, sei es als Bestandteil eines Parfüms oder Aroma in Jasmin-Tee oder Grünem Tee. Jasmin-Öl und Jasmin-Aroma werden aus den Pflanzen der Gattung Jasmin (Jasminum) gewonnen. Sie umfasst über 200 Arten von aufrecht wachsenden Sträuchern und Kletterpflanzen, die vor allem in den Tropen und Subtropen vorkommen. Bei uns ist der zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehörende Jasmin eine beliebte Zierpflanze. Die meisten der Arten sind bei uns nicht winterhart und werden deshalb gerne in Kübel gepflanzt oder als Zimmerpflanzen verwendet. Die Wuchshöhen variieren je nach Art und Wuchsform zwischen einem halben und fünf Meter.
45 mm x 40 mm x 10 mm
Metall
gefunden 01.04. 2015 10:30 Uhr
im Sorpesee Uferbereich unter einer Brücke
Echo
Ein Echo (auch: Widerhall) entsteht, wenn Reflexionen einer Schallwelle so stark verzögert sind, dass man diesen Schall als separates Hörereignis wahrnehmen kann. Konzentrierte und starke späte Reflexionen sind als getrennte Echos zu hören. Der Begriff Echo ist abgeleitet von griechisch ἠχή ēchē ‚Schall‘.
Ein einzelnes separat wahrgenommenes Echo hat dieselbe Tonhöhe wie das Original, die Tonstärke ist jedoch immer geringer als die des Originals. Echos werden vom Gehör benutzt, um Raumgrößen und Entfernungen zu schätzen. Hierbei sind besonders Reflexionen unterhalb von 30 ms relevant. Reflexionen, die später eintreffen, werden als zweiter Ton, also als Echo wahrgenommen.
Um die Umgebung zu erkunden, senden Fledermäuse ständig Klicklaute im Ultraschallbereich aus. Anhand der reflektierten Echos erkennen sie, was bis zu 300 Meter vor ihnen liegt. Das Gehirn der Fledermäuse macht dabei etwas, was Menschen nicht können: Es wandelt Geräuschsignale in Bilder um. Somit "sehen" Fledermäuse ihre Umgebung per Schall.
Jetzt haben Forscher von der University of Western Ontario mit hochmodernen Computertomografen (CT) in das Innere von Fledermäusen geblickt und dabei eine überraschende Entdeckungen gemacht: Sie fanden in manchen Arten einen Knochen, der den Kehlkopf (Larynx) mit den kleinen Knochen herum um das Trommelfell der Maus verbindet. Einige der Fledermäuse nutzen den Larynx, um die Ultraschallwellen zu erzeugen, die sie ausstoßen. Andere verwenden dafür die Zunge.
50 mm x 30 mm x 2 mm
Kunststoff
gefunden 13.06. 2016 17:20Uhr
in Burlo/Westf. Aussenbezirk
Bonsai
Das japanische Wort bonsai (盆栽, dt. „Anpflanzung in der Schale“) geht zurück auf den chinesischen Begriff 盆栽 pénzāi. So wurde ein Aspekt innerhalb der Kunstform der penjin genannt (chinesisch 盆景, Pinyin pénjĭng ‚Landschaft in der Schale‘ (盆, pén ‚Schale‘, 景, jĭng ‚Landschaft, Szene‘)). Das Wort bonsai besteht aus den beiden Wörtern bon „Schale“ und sai „Pflanze“.
Nach altem chinesischen Verständnis ist Penjing die Kunst, eine Harmonie zwischen den Naturelementen, der belebten Natur und dem Menschen in miniaturisierter Form darzustellen: Die belebte Natur wird hierbei meist durch einen Baum dargestellt. Die Naturkräfte vertritt – nach einem anderen Ausdruck für Landschaft 山水, shānshuĭ ‚(wörtlich) Berg und Wasser‘ – ein Steinund feiner Kies (der traditionell in Gärten Wasser symbolisiert). Der Mensch wird in Form seines Werks, einer Pflanzschale, dargestellt. Nur der Einklang dieser drei Elemente macht einen gelungenen Penjing aus. Unterschieden werden:
• shumu penjing, Baum-Penjin. Hier steht ein einzelner Baum oder eine kleine Gruppe ohne weitere Elemente in einer Schale.
• shanshui penjing, Landschafts-Penjin. Der Baum kann hier eine Nebenrolle spielen, wichtig ist die Darstellung einer Miniaturlandschaft, meist aus natürlich geformten Steinen, die zusätzlich mit Krautpflanzen oder Moos ausgestaltet wird.
• shuihan penjing, Wasser und Land-Penjin. Mit Sand wird hier zusätzlich ein Wasserlauf, eine Teich- oder Seeoberfläche dargestellt. Häufig sind auch Felslandschaften, die auf flachen Tabletts stehen, welche mit Wasser gefüllt werden.
Penzai entsprechen nur teilweise shumu penjing, wie ohnehin die Grenzen dieser Begriffe fließend sind. So kann die Abbildung ganz oben im Artikel durchaus als penzai, aber auch als shanshui penjin bezeichnet werden, da der Stein als Felskuppe interpretiert werden kann.
In Japan verlegte sich der Schwerpunkt von Landschaftsgestaltungen ganz auf die Baumgestaltung; es existiert zwar der Begriff saikei, der Miniaturlandschaften mit kleinen Holzpflanzen bezeichnet, diese haben aber keineswegs den Stellenwert der chinesischen Penjin. Es werden auch Gartenbäume nach den formalen Kriterien von Bonsai gestaltet.
Die heute bekannten Bonsai sind häufig im japanischen Stil gestaltet, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts herausbildete. Doch die Bonsaikunst ist viel älter und entstammt der Gartenkunst des Kaiserreiches China.
50 mm x 40 mm x 2 mm
Kunststoff, Gummi
gefunden 09.04. 2017 12:30 Uhr
in Raesfeld Erle / Schulstraße
über Null
Als Gefrierpunkt, Erstarrungspunkt oder Festpunkt werden jene Punkte in einem Phasendiagramm bezeichnet, die an der Grenze zwischen den Aggregatzuständen „fest“ und „flüssig“ liegen. Der allgemein bekannteste Gefrierpunkt ist der von Wasser. Auf der in Grad Celsius unterteilten Temperaturskala bildet beziehungsweise definiert er den Nullpunkt. Wenn jemand ohne nähere Angaben vom „Gefrierpunkt“ spricht, meint er in der Regel den von reinstem Wasser,
also 0 °C.
Der Gefrierpunkt stellt die Bedingungen dar, welche beim Phasenübergang eines Stoffes von der flüssigen in die feste Phase vorliegen, was man als Gefrieren bezeichnet. Der Gefrierpunkt ist abhängig vom Stoff und wird durch eine Gefriertemperatur bei einem bestimmten Druck angegeben.
Gefrierpunkte werden immer für reine Stoffe angegeben. Sind andere Stoffe in der Flüssigkeit gelöst, so wird dadurch der Gefrierpunkt erniedrigt. Eine Gefrierpunktmessung kann daher zur Feststellung der Stoffreinheit dienen.
Es ist möglich, eine Flüssigkeit auf eine Temperatur ein wenig unter dem Gefrierpunkt abzukühlen, ohne dass sie erstarrt. Eine solche unterkühlte Flüssigkeit erstarrt dann bei geringsten Störungen schlagartig unter ebenso spontaner Erwärmung auf den Gefrierpunkt.
28 mm x 6 mm
Metall,e, Kunststoff
gefunden 06.006. 2011 09:30 Uhr
in Billerbeck /Westf.
Operation
Eine Operation (Abkürzung: OP[1]) ist ein instrumenteller chirurgischer Eingriff am oder im Körper eines Patienten zum Zwecke der Therapie oder Diagnostik. Im Allgemeinen erfolgt der Eingriff unter Anästhesie. Der die Operation durchführende Arzt wird Operateur genannt.
Schwerpunktmäßig befasst sich mit solchen Eingriffen die Chirurgie mit ihren Teilgebieten (z. B. Unfallchirurgie). Aber auch andere medizinische Fachgebiete setzen Operationen als Heilmethode ein und zählen zu den sogenannten operativen Fächern, darunter Gynäkologieund Geburtshilfe, Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Augenheilkunde.
70 mm x 40 mm x 5 mm
Papier, rostiger Draht
gefunden 13.04. 2014 10:30 Uhr
in Gemen/Westf.
Kaulquappen
Kaulquappen sind nachembryonale Entwicklungsstadien – die Larven – der Froschlurche. Larven der Schwanzlurche werden nicht so genannt. Bei vielen Arten erfolgt diese Phase aquatil, also freischwimmend in einem Gewässer (indirekte Entwicklung). Diese Wasseransammlungen können auch sehr kleine Phytotelmata wie Bromelien oder Kannenpflanzen sein. Es gibt jedoch auch Sonderformen der Brutpflege (siehe unten). Bei verschiedenen Gruppen, wie den Papua-Engmaulfröschen oder den Strabomantidae erfolgt eine direkte Entwicklung innerhalb der Eier bis hin zum fertigen Jungfrosch.
60 mm x 10 mm
Metall
gefunden 01.12. 2010 19:30 Uhr
in Köln, Bahnhof
Der Himmel
Himmel ist in vielen Religionen eine Sphäre, die alternativ zur empirischen Wirklichkeit übernatürliche Wesen, Erscheinungen oder Götter beheimatet. Außerdem kann dies ein Ort sein, an dem das jenseitige Leben gelebt wird und an dem die Götter oder der Gott ihre Heimat haben.
Der Himmel ist als Heimat der göttlichen Wesen und als erhoffter Ort der Fortdauer nach dem irdischen Leben ein häufiger Topos in Religionen. Gemein ist diesen Vorstellungen eine Transzendierung dieses Ortes und damit einhergehend die wichtige Rolle des Himmels in den eschatologischen Vorstellungen.
Als Gegenstück des Himmels wird die Hölle gesehen. Der Himmel gilt dann als der Ort der größtmöglichen Nähe zu Gott, die Hölle als Ort der größtmöglichen Gottferne; allerdings muss hier unterschieden werden zwischen einer übertragenen und mitunter auch schon zu Lebzeiten erreichbaren Verbindung oder einer tatsächlichen Hoffnung auf eine Begegnung mit Gott, die erst nach dem Tod geschehen kann.[1]
Religionen: Judentum
Erst während der Zeit des zweiten Tempels (bis 70 n. Chr.) gewann der Glaube an eine leibliche Auferstehung innerhalb des Judentums an Bedeutung. Wichtige Textzeugnisse des Alten Testaments dafür sind bei Dan 12,3 EU zu finden.[2] Die Pharisäer waren die größten Anhänger dieses Glaubens. Im Zentrum dieses Glaubens steht, dass Gott die Menschen beim Gericht entweder in das Paradies oder in die Hölle schickt.[3] Die Zeit und Art des Gerichtes sind zwar im rabbinischen Judentum umstritten, Einigkeit herrscht allerdings darüber, dass der Himmel als Ort Gottes und der Engel für die Menschen auch nach der Auferstehung unerreichbar ist. Himmel und Paradies werden also getrennt gedacht.
Himmel im Alten Testament
Die Vorstellung der zweigeteilten Welt, die aus dem Himmel einerseits und aus der Erde andererseits besteht, spielt in der Erzählung der Genesis eine entscheidende Rolle, nach der der Schöpfergott JHWH in dem Sechstagewerk aus dem „Wüsten und Leeren“ aus dem „Tohu wawohu“ Himmel und Erde geschaffen hat. In diesem Sinne steht der Begriff Himmel und Erde aber mehr für alle sichtbaren Dinge (Erde) und alle unsichtbaren Dinge außer Gott. Schamajim („Himmel“) bezeichnet dabei den Himmel. In diesem Himmel sind neben JHWH auch die himmlischen Heerscharen und die Engel beheimatet. Darüber hinaus ist dies der Ort, von dem aus sich göttliche Theophanien ereignen . Der Himmel als Heimat JHWHs wird darüber hinaus als unerreichbar charakterisiert, sodass der Versuch diesen zu erreichen mit göttlicher Strafe quittiert wird (s. Dtn 30,12 EU; Gen 11,1–9 EU).
Christentum
Die Frage, wie, ob und in welcher Form an ein Leben nach dem Tod gedacht werden kann, war die gesamte Geschichte des Christentums hindurch Thema der theologischen Diskussion. Festzuhalten ist zunächst, dass bis in das 18. Jahrhundert keine nennenswerte Diskussion über das Ob geführt wurde.[4] Debatten gab es insbesondere um die Frage, ob der Himmel, wie im Neuen Testament angedeutet, der Platz sei, an dem die Menschen Gott begegnen, also eine theozentrische Jenseitsdeutung, oder ob dies der Ort sei, an dem für die Menschen das in Gen 2–3 geschaffene Paradies wiederhergestellt wird.[5]
Ab 1900 kam im Protestantismus in Bezug auf die bis dahin gängigen Spekulationen Ernüchterung auf. So stellt Ernst Troeltschfest, dass „wir über das Schicksal des Individuums heute weniger spekulieren dürfen als früher.“[6] Mit Rudolf Bultmann und der Debatte über die Entmythologisierung der Bibel wurde diese Sicht gestützt und die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod im Himmel als menschliche Anmaßung zurückgewiesen.[7]
Auf Seiten der katholischen Kirche verlief die Debatte so, dass die Sicht auf den Himmel bis heute dogmatisch mit den Beschlüssen der Päpste des Mittelalters in Einklang gebracht ist: Hauptmotiv für die katholische Lehre vom Himmel ist demnach die Gottesschau (die Visio beatifica), deren beseligende Erfahrung dem Menschen bereits zu Lebzeiten zukommen kann.[8] Grundlegendes Moment ist die Gemeinschaft mit der göttlichen Dreifaltigkeit.
Im Neuen Testament kommt insbesondere im Matthäusevangelium dem Himmel eine besondere Rolle zu: Im Gegensatz zu der bei Markus verwendeten Wendung vom Reich Gottes steht hier das Himmelreich im Zentrum der Predigten Jesu. Als Grund hierfür wird zweierlei angeführt: Zum einen könnte dahinter die Scheu der Juden vor dem Aussprechen des Gottesnamens stehen,[9] die Jesus davon abhielt den Namen Gottes auszusprechen und stattdessen eine gebräuchliche Umschrift benutzte: Um den Gottesnamen JHWH nicht auszusprechen wurden verschiedene andere Sprechweisen im Judentum etabliert. Einer davon, der allerdings im Alten Testament noch nicht nachweisbar ist, ist Ha-Schem (Der Name). In der Folge wurde auf Grund der großen Nähe zu Ha-Schamajim (Der Himmel) auch dies als Anrufung Gottes verwendet und damit waren zur Zeit Jesu die beiden Formulierungen Reich Gottes und Himmelreich inhaltlich identisch. Als zweiter Grund wird eine theologische Implikation angenommen: Nach Matth 28,18 ist Jesus alle Macht und Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Somit spricht Matthäus in Mt 13,41 EU; Mt 16,28 EU und Mt 20,21 EU vom Reich des Menschensohnes.
Eine spezifische Himmelsvorstellung liefert die Offenbarung des Johannes mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalems, das konzeptuell an die im Buch Ezechiel des Alten Testaments geschilderte Vision von einem wiedererrichteten, endzeitlichenJerusalem anknüpft.
Islam
Im Islam ist der Himmel das Paradies und der Aufenthaltsort der Auserwählten und der Guten nach dem letzten Gericht. Sowohl für den Himmel als auch die Hölle finden sich im Koran jeweils unterschiedliche Bezeichnungen. Bezeichnungen für den Himmel lauten zum Beispiel Dschanna (arabisch جنّة ‚Garten‘, z. B. Sure 2: 35), Eden (ʿadn / عدن, z. B. Sure 20:76) und Paradies(firdaus / فردوس, Sure 18:107 und Sure 23:11). Die islamische Vorstellung vom Himmel ist eine körperliche. Der Himmel ist danach ein Garten, der von Bächen durchzogen ist, in denen Wasser, Milch und Honig fließen. Er ist mit Teppichen und kostbaren Sesseln ausgestattet, schöne Frauen, Huris, und junge Knaben servieren erlesene Früchte und Geflügel. Der Himmel wird durch die Scheidewand Barzach von der Hölle Djahannam abgetrennt. Ein weiterer Aspekt wird durch die Himmelfahrt Mohammeds beleuchtet, die erstmals in der Sure 53, Vers 13–18 kurz angedeutet wird und in späteren Traditionen weiter ausgeschmückt wird. Demnach ist Mohammed, genau wie den Propheten des Alten Testaments, die Ehre zuteil geworden, schon vor seinem Tod in den Himmel entrückt zu werden.
20 cm x 1 mm
Metall
gefunden 21.07. 2009 20:30 Uhr
in Dülmen
Tau
Taubildung
Die maximale Wasserdampfmenge, die die Luft aufnehmen kann, steigt exponentiell mit der Lufttemperatur. Die vom Wasserdampfgehalt abhängige Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, das heißt, dass sich genau so viele Wassermoleküle aus der Umgebungsluft an bestehende Tröpfchen anlagern, wie sich aus dem Tröpfchen herauslösen, nennt man den Taupunkt. Sobald die Temperatur der an der Erdoberfläche zunächst gelegenen Luftschichten unter den Taupunkt sinkt, kondensiert der Wasserdampf der Luft auf den abgekühlten Gegenständen zu kleinen Wasserkügelchen, auch Tauperlen genannt.
Maximale Wasserdampfkonzentration in Abhängigkeit von der Temperatur – Taupunktkurve
Umgangssprachlich spricht man davon, dass „der Tau fällt“, aber dies ist wie gezeigt nicht richtig. Kondensationsprodukte, die direkt in der Luft, also im Gegensatz zum Tau nicht auf Oberflächen gebildet werden, sind für Dunst, Nebel und in einigem Abstand zur Erdoberfläche auch Wolken verantwortlich. Die Grundprinzipien ihrer Entstehung unterscheiden sich dabei nur unwesentlich.
Die bei der Kondensation freiwerdende latente Kondensationsenergie wirkt einer schnellen Temperaturabnahme entgegen und dämpft den Effekt der Abkühlung daher ab. Dies führt zur Taupunktregel, die besagt, dass die Tiefsttemperatur der Nacht in etwa bis zur am vorherigen Nachmittag gemessenen Taupunkttemperatur sinkt. Diese Regel stellt allerdings nur eine grobe Orientierung dar.
Sinken die Temperaturen nach Bildung des Taus unter den Gefrierpunkt des Wassers, so können die Tauperlen gefrieren. Gefrorener Tau sollte aber nicht mit Reif verwechselt werden, der sich bei derart niedrigen Temperaturen ohne den Umweg über flüssigen Tau bildet. Tau entsteht durch Kondensation, Reif durch Resublimation. Auch mit Nebeltraufe besteht eine Verwechslungsgefahr, sie ist jedoch eng an das Vorhandensein von Nebel geknüpft und tritt vor allem an Nadeln auf.
Insbesondere in der englischsprachigen Fachliteratur wird der Tau gelegentlich noch in dewfall und distillation unterschieden. Letztere ist die (Re-)Kondensation aufsteigenden Wasserdampfs, der zuvor in tieferen (und damit nachts wärmeren) Bodenschichten verdunstet ist, an der Oberfläche bzw. den Pflanzen. Dewfall bezeichnet demgegenüber einen Nettogewinn aus der Atmosphäre.
Meist nicht zum Tau im eigentlichen Sinne gezählt wird die an hygroskopischen Medien (z. B. trockenen Bodenoberflächen) zu beobachtende Adsorption von Wasser aus der Luft bei einem Anstieg der relativen Luftfeuchte. Hierzu muss die Oberfläche nicht die Taupunkttemperatur unterschreiten.
Stets vom Tau zu trennen ist die Guttation, d. h. die Ausscheidung flüssigen Wassers aus dem Pflanzeninnern durch Öffnungen (Hydathoden) in den Blättern einiger Pflanzenarten, z. B. vieler Gräser. Da sie bei hohen Luftfeuchtigkeiten (nahe 100 % in der blattnächsten Luftschicht) auftritt und diese Bedingungen auch durch einen nächtlichen Rückgang der Oberflächentemperatur verursacht sein können, ist Guttation auch anhand der Wetterlage nur schwer von der Taubildung zu unterscheiden und tritt oft gleichzeitig auf.
In der griechischen Mythologie besitzt der Tau mit Ersa eine eigene Göttin.
50 mm x 50 mm x 1 mm
Metall
gefunden 21.07. 2007 10:30 Uhr
in Borken/Westf. Kapuzinerstr
Versöhnung
Versöhnung ist ein theologischer und philosophischer Begriff, der aber häufig auch in der Alltagssprache, der Politik oder der Psychologie verwendet wird.
Etymologie
Das schwache Verb versöhnen hat sich aus dem mittelhochdeutschen Wort versuenen entwickelt, das zum Stammwort Sühne gehört. Die daraus gebildete Form versühnen hat sich noch bis ins 19. Jahrhundert gehalten. Der heute geltende Umlaut ö stammt aus dem Bairischen und Schwäbischen: Im Spätmittelalter wandelte sich ein ue vor einem n zum ö. [1]
Glaube und Theologie: Christentum
Im christlichen Glauben ist die durch die Sünde entstandene Kluft zwischen Gott und Mensch zu ver-sühnen. Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden, um die Menschen zu sich zurück zu holen und sie wieder mit ihm zu vereinen. Besonders deutlich wird dies durch das Leiden und Auferstehen Jesu Christi: Der Gottessohn leidet freiwillig, um die Menschen wieder mit Gott zu versöhnen. Dies wird zum Beispiel an den Worten, die er vom Kreuz sprach, deutlich: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“ (Lk 23,34). Der Apostel Paulus nimmt dies in seinen Briefen auf: „Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Röm 5,8). Paulus verknüpft die Versöhnung mit dem Kreuzestod Jesu Christi: Nicht Gottes Rache, sondern seine Liebe zu den Menschen kommt darin zum Ausdruck. So schreibt Paulus an anderer Stelle: „Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung anvertraute“ (2 Kor 5,19). Für die Bibel ist wichtig, dass nicht die Menschen Gott versöhnlich stimmen müssen, sondern er barmherzig ist. Den Christen ist aufgetragen, die Botschaft von dieser Versöhnung zu verbreiten. Im wichtigsten Gebet der Christen, dem Vaterunser, heißt es: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Auch viele Gleichnisse Jesu sprechen von der Vergebung (vgl. Liste der Gleichnisse Jesu). In der Bergpredigt verlangt Jesus von denen, die ihm nachfolgen, sogar die Feinde zu lieben. Die Botschaft und das Vorbild Jesu wird von den Christen gleichsam als Wendepunkt in der Heilsgeschichte verstanden, als Höhepunkt der Versöhnung: Weil Gott den Menschen die Sünden vergeben hat, sollen sie auch allen anderen Menschen bereitwillig vergeben. Doch steht diese Botschaft auf der Basis des Alten Testaments, in dem Gott als barmherzig und verzeihend beschrieben wird (vgl. Psalm 78,38; 103,8f.).
Aus dieser Grundbotschaft entwickelte sich in der Theologie die Lehre der Versöhnung von Gott und Mensch durch Jesus Christus, die als Soteriologie bezeichnet wird und in den verschiedenen Konfessionen unterschiedlich ausgeprägt ist. Sehr einflussreich für die katholische und evangelische Theologie war zum Beispiel die Satisfaktionslehre nach Anselm von Canterbury aus dem 12. Jahrhundert, die versucht, die Wiedergutmachung der Sündenschuld durch das Kreuzesleiden Christi zu erklären und dabei die Barmherzigkeit mit der Gerechtigkeit Gottes zu vermitteln. Die Versöhnung kommt darin nicht gut zum Ausdruck. Vor allem im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die biblische Botschaft von der Versöhnung in der Soteriologie wieder stärker zum Tragen gebracht[2]. In der katholischen Theologie ist die individuelle Versöhnung traditionell eng verknüpft mit Buße und Beichte, doch kann die Lossprechung durch den Priester (Absolution) die Versöhnung von Menschen untereinander nicht ersetzen. Eine Absolution gibt es nur im Gewissen des Gläubigen durch den Glauben; sie schützt nicht vor weltlichen Strafen. Das Bußsakrament macht deutlich, dass die Kirche eine Gemeinschaft von Menschen ist, die Schuld und Sünde ernst nehmen und vor Gott und miteinander überwinden möchten: Christen stellen sich ihrer Schuld auch vor der kirchlichen Gemeinschaft, die der Priester repräsentiert, und lassen sich die Versöhnung Gottes zusprechen. Die Beichte wird daher häufig auch als Sakrament der Versöhnung bezeichnet.
Judentum
Hervorzuheben ist der große jüdische Feiertag Jom Kippur, an dem – etwas verkürzt dargestellt – die Versöhnung mit dem Ewigen dadurch erreicht wird, dass wir uns miteinander versöhnen: Das reuevolle Eingeständnis von Sünden ist eine Bedingung zur Sühne. „Der Versöhnungstag befreit von Sünden gegen Gott, jedoch von Sünden gegen den Nächsten erst, nachdem die geschädigte Person um Verzeihung gebeten worden ist“ heißt es im Talmud.
Hawaiische Tradition
Eine besondere Tradition ist Hoʻoponopono: Es ist ein psycho-spirituelles Verfahren der alten Hawaiianer, dessen Anwendung weit über achthundert Jahre zurückreicht[3] und das heute wieder vor allem in einer modern-esoterischen Form angewendet wird. Als geistige Reinigung, einer Korrektur von Fehlverhalten (Sünden), ist es eine vielstufige Gebets- und Atemübung. Traditionell wurde das Verfahren, bei dem alle an einem Problem beteiligten Personen anwesend waren (im Geiste auch die Ahnen), durch einen kahuna mit Heilkräften geleitet, eine Art Schamane. Die zur Mithilfe angerufenen höheren Wesen waren vorwiegend Naturgeister, aber auch ein Familiengeist, genannt 'aumakua. Die esoterischen Formen, deren Begründerin die kahuna Morrnah Simeona war, können allein durchgeführt werden.
Philosophie
In Hegels Philosophie ist mit Versöhnung die Vermittlung gemeint, die am Ende der Dialektik die Widersprüche in einer Synthese aufhebt. Die Einheit von Begriff und Sein soll erreicht werden.
Politik
In Gesellschaft und Politik wird Versöhnung als ein möglicher Bestandteil einer Vergangenheitsbewältigung und/oder Konfliktregelung betrachtet. So wurden zahlreiche Wahrheits- und Versöhnungskommissionen gegründet. Die Ermittlung der Wahrheit bezüglich des realen Geschehens wird sowohl bei einer Vergangenheitsbewältigung als auch bei einer Konfliktregelung für erforderlich gehalten. Mitunter werden auch Denkmale zum Zwecke der Versöhnung errichtet, z. B. das Vietnam Veterans Memorial.
30 mm x 5 mm
Kunststoff
gefunden 18.04. 2015 17:30 Uhr
in Essen /Westf.
Silvesternacht
Als Silvester (regional auch Altjahrstag oder Altjahrestag) wird in einigen europäischen Sprachen der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres im gregorianischen Kalender, bezeichnet. Nach dem Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche ist dies der Gedenktag des heiligen Papstes Silvester I. Auf Silvester folgt der Neujahrstag.
Das Jahresendfest haben bereits die Römer gefeiert, erstmals im Januar zu Beginn des Jahres 153 v. Chr., als der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Januar verschoben wurde.[1]
Die Feuer-Feste am Jahreswechsel haben alte germanische Wurzeln.
Die Assoziation des Jahresendes mit dem Namen Silvester (deutsch ‚Waldmensch‘, von lateinisch silva ‚Wald‘) geht auf das Jahr 1582 zurück. Damals verlegte die Gregorianische Kalenderreform den letzten Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember, den Todestag des Papstes Silvester I. († 31. Dezember 335). Der Liturgische Kalender führt den Tag seit 813 auch als dessen Namenstag.[2]
100 mm x 60 mm x 1 mm
Metall, Farbe
gefunden 19.01. 2011 19:30 Uhr
in Dortmund
Neunte Stunde
Die Non (von lat. nona hora = neunte Stunde) ist neben der Terz und der Sext eine der drei kleinen Horen im Stundengebet der katholischen Kirche. Sie wird in der Regel zur neunten Stunde der antiken Tageseinteilung gebetet (etwa 15 Uhr). In dieser Hore gedenkt die Kirche besonders der Sterbestunde Christi am Kreuz und aller Sterbenden.
Bei den mystischen Ausdeutungen zum Stundengebet in frühchristlicher Zeit verweist Cassianus darauf, schon der Prophet Daniel habe zu den Zeiten der Terz, Sext und Non täglich bei offenem Fenster im Speisesaal zum Herrn sein Gebet gesandt. Weiter führt Cassianus an, die Kirche bete zur neunten Stunde, denn zu dieser Zeit sei der Heiland in die Unterwelt hinabgestiegen und
„verscheuchte durch den Glanz seiner Herrlichkeit die undurchdringliche Finsternis der Vorhölle, erbrach ihre ehernen Pforten, sprengte ihre eisernen Riegel und nahm die Gefangenschaft der Heiligen, welche ohne Erbarmen in der Finsternis der Unterwelt eingeschlossen gehalten wurden, nun zu ihrem Heile gefangen und führte sie mit sich zum Himmel empor. Hier nahm er das flammende Schwert hinweg und setzte den ehemaligen Bewohner des Paradieses zu Gottes Preis und Ehre wieder in dasselbe ein.“
Zur selben Stunde habe der Hauptmann Kornelius im Gebet verharrt und die Apostel Petrus und Paulus seien um die neunte Stunde zum Gebet in den Tempel hinaufgegangen.[1]
40 mm x 38 mm x 5 mm
Metall
gefunden 15.04. 2018 09:30 Uhr
in Borken/Westf.
Wirklichkeit
Dieser Artikel behandelt den philosophischen Fachbegriff „Wirklichkeit“. Zur allgemeinsprachlichen Bedeutung siehe Realität.
Mit dem Begriff Wirklichkeit wird all das beschrieben, was der Fall ist.[1] Gegenbegriffe zur Wirklichkeit sind Schein, Traum oder Phantasie. In der Philosophie unterscheidet man nach der Modalität des Seins zwischen Wirklichkeit, der „bloßen“ Möglichkeit, die nicht verwirklicht ist, und der Notwendigkeit. Eine Wirklichkeit, die nicht notwendig ist, ist kontingent, d. h., es wäre auch möglich gewesen, dass diese bestimmte Wirklichkeit so nicht eingetreten wäre. Wirklichkeit umfasst also Kontingentes und Notwendiges. Unmögliches kann niemals wirklich werden
Das deutsche Wort Wirklichkeit wurde von Meister Eckhart als Übersetzung von lateinisch actualitas eingeführt. Hierin ist neben der Handlung (actus) auch ein Bezug zur zeitlichen Nähe der Gegenwart enthalten. Der sprachliche Bezug zu Wirken und Werk rückt den Begriff der Wirklichkeit aber eher in die Nähe des aristotelischen Begriffs der energeia, welcher auf ergon für „Werk“ zurückgeht und der in der Scholastik durch actualitas übersetzt wurde.
Oft wird zwischen Wirklichkeit und Realität nicht unterschieden. Es gibt aber auch Begriffsverwendungen, in denen mit dem Begriff „Wirklichkeit“ eine Realität gemeint ist, die auf Dinge eingeschränkt ist, die eine Wirkung haben oder ausüben können, also physikalische Gegenstände (siehe Wechselwirkung). In dieser Unterscheidung sind gedankliche Gegenstände wie Zahlen oder Theorien zwar Bestandteil der Realität, aber nicht der Wirklichkeit. Diesen Gegenständen eine eigene Art der Existenz zuzuschreiben, die ihre Realität unabhängig davon macht, ob jemand an sie denkt, und die dafür sorgt, dass sie Geltung für alle Erkenntnissubjekte beanspruchen können, wird als Platonismus bezeichnet. Ob platonische Positionen korrekt oder in gewisser Hinsicht notwendig sind, ist oft Gegenstand philosophischer Debatten (vgl. z. B. Universalienproblem).
Es gibt in der Philosophie auch die gegenteilige These, dass alle Gegenstände der Erkenntnis nur gedankliche Konstruktionen sind und dass der Mensch nicht erkennen kann, ob es diese Gegenstände überhaupt gibt oder wie diese Gegenstände beschaffen sind. Diese Debatte wurde und wird zwischen den philosophischen Strömungen des Realismus und des Idealismus in vielfältigen Varianten über den ganzen Verlauf der Ideengeschichte geführt. Der exakte Gehalt, die Intersubjektivität, die epistemische Zugänglichkeit, Verlässlichkeit und Relativität sowie der metaphysische Wert der Wirklichkeit sind dabei umstritten.
Eine wichtige Rolle in der Diskussion um den Status der Wirklichkeit spielt die Frage, inwieweit die Wirklichkeit menschlicher Erkenntnis zugänglich ist und ob dieser Zugang bloß relativ zu den vorhandenen Begriffen und technischen Möglichkeiten steht. Hierfür kann man die Realismusdebatte in der modernen Teilchenphysik anführen: Sie dreht sich darum, ob die von bestätigten physikalischen Theorien angenommenen Elementarteilchen, aus denen die Wirklichkeit aufgebaut sein soll, im ontologischen Sinne wirklich sind, auch wenn sie prinzipiell nicht direkt durch die Sinnesorgane wahrgenommen werden können, sondern ihre Existenz nur indirekt über Messungen und Modelle bestätigt werden kann. Alternativ wird solchen Entitäten zugesprochen, dass es sich nur um instrumentelle Konstrukte handelt. Im frühen 20. Jahrhundert kam es zu einer noch grundlegenderen wissenschaftstheoretischen Diskussion darüber, ob Aussagen über die Wirklichkeit verifizierbar oder nur falsifizierbar sind und inwieweit wissenschaftliche Aussagen immer theorieabhängig sind. Wenn man dieses unterstellt, sind wahre Aussagen über die Wirklichkeit nicht möglich bzw. hängen immer von den bewussten und unbewussten Prämissen einer Theorie ab.
Für verschiedene Standpunkte jüngeren Datums siehe Wissenschaftlicher Realismus, Physikalismus, Konstruktivismus, Externalismus und Internalismus, Außenwelt oder Sozialer Tatbestand.
30 mm x 20 mm x 10 mm
Kunststoff
gefunden 2.09. 2018 10:30 Uhr
in Bocholt/Westf.
Tinte
Tinte (lateinisch tincta [aqua] „gefärbtes Wasser“) ist eine intensiv gefärbte und färbende Flüssigkeit. Neben dem händischen Auftragen mit Federkielen, Pinseln oder Füllfederhalternbeim Schreiben, in der Kalligrafie und beim Zeichnen sind auch automatisierte Tintenstrahlverfahren von zunehmender Bedeutung in der Textverarbeitung oder Warenauszeichnung. Tinte besteht meist aus einer Lösung oder Dispersionen von Farbmittelnin Wasser oder anderen Lösungsmitteln, die wenig oder keine Bindemittel enthalten.
Tusche ist eine spezielle Form von Tinte, die sich auf Grund der Pigmentierung durch eine kräftige Farbe auszeichnet. Häufig enthält sie ein Bindemittel und der Schriftzug ist wasserfest.
25 mm x 20 mm x 1 mm
Kunststoff, Metall
gefunden 15.02. 2007 13:30 Uhr
in Borken /Westf.
Verstand
Der Verstand ist in der Philosophie das Vermögen, Begriffe zu bilden und diese zu Urteilen zu verbinden. Die heutige Verwendung des Begriffes wurde maßgeblich von Immanuel Kant geprägt, der dem Verstand häufig die Vernunft gegenüberstellt, ihn aber auch von der Wahrnehmung unterscheidet.
Der Begriff ist das Substantiv zu „verstehen“ von althochdeutsch „farstān“ mit der ursprünglichen Bedeutung „davor stehen“ (wodurch man z. B. eine Sache genau wahrnehmen kann), was von Anfang an im übertragenen Sinn („begreifen“, „durchschauen“) verwendet wurde.[1]
Klassisch geworden, wenngleich keine Begriffsbestimmung, ist auch der erste Satz aus dem Discours de la méthode von René Descartes:
„Der gesunde Verstand ist das, was in der Welt am besten verteilt ist; denn jedermann meint damit so gut versehen zu sein, dass selbst Personen, die in allen anderen Dingen schwer zu befriedigen sind, doch an Verstand nicht mehr, als sie haben, sich zu wünschen pflegen.“
Immanuel Kant definiert den Verstand folgendermaßen
„Verstand, als das Vermögen zu denken (durch Begriffe sich etwas vorzustellen), wird auch das obere Erkenntnißvermögen (zum Unterschiede von der Sinnlichkeit, als dem unteren) genannt, darum weil das Vermögen der Anschauungen (reiner oder empirischer) nur das Einzelne in Gegenständen, dagegen das der Begriffe das Allgemeine der Vorstellungen derselben, die Regel, enthält, der das Mannigfaltige der sinnlichen Anschauungen untergeordnet werden muß, um Einheit zur Erkenntniß des Objects hervorzubringen. – Vornehmer ist also zwar freilich der Verstand als die Sinnlichkeit, mit der sich die verstandlosen Thiere nach eingepflanzten Instincten schon nothdürftig behelfen können, so wie ein Volk ohne Oberhaupt; statt dessen ein Oberhaupt ohne Volk (Verstand ohne Sinnlichkeit) gar nichts vermag. Es ist also zwischen beiden kein Rangstreit, obgleich der eine als Oberer und der andere als Unterer betitelt wird.
Es wird aber das Wort Verstand auch in besonderer Bedeutung genommen: da er nämlich als ein Glied der Eintheilung mit zwei anderen dem Verstande in allgemeiner Bedeutung untergeordnet wird, und da besteht das obere Erkenntnißvermögen (materialiter, d. i. nicht für sich allein, sondern in Beziehung aufs Erkenntniß der Gegenstände betrachtet) aus Verstand, Urtheilskraft und Vernunft.“
– Immanuel Kant: AA VII, 196[2]
Umfassend ist die Definition von Rudolf Eisler, der in seinem Wörterbuch der philosophischen Begriffe (2. Auflage 1904) schrieb:
„Verstand (logos, epistêmê, intellectus, intelligentia, ratio, entendement, understanding) ist im weitern Sinn die Denkkraft, die Intelligenz gegenüber der Sinnlichkeit, im engeren, gegenüber der Vernunft (s. d.), die Einheit, Fähigkeit des geistigen Erfassens, des (richtigen) Begreifens (Abstrahierens) und Urteilens, kurz des beziehend-vergleichenden, analysierenden Denkens, sowie des »Verstehens«, d. h. des Wissens um die Bedeutung der Worte und Begriffe. »Gesunder Verstand« (»bon sens«) ist die natürliche (schon ohne besondere Ausbildung wirksame) Auffassungs- und Beurteilungskraft, das normale, aber unmethodische, daher auch leicht fehlgehende Denken.“
Für Arthur Schopenhauer beschränkt sich der Verstand auf das Erkennen von Ursache und Wirkung:
„Das subjektive Korrelat der Materie oder der Kausalität, denn beide sind eines, ist der Verstand, und er ist nichts außerdem. Kausalität erkennen ist seine einzige Funktion, seine alleinige Kraft.“
– Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung
Der Psychologie und Kognitionswissenschaftler Steven Pinker sieht den Verstand als ein Werkzeug, um Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen und daraus Schlüsse abzuleiten: [3]
„Der Verstand ist ein neuronaler Computer, der durch die natürliche Selektion mit kombinatorischen Algorithmen ausgestattet ist, um kausale und probabilistische Schlussfolgerungen über Pflanzen, Tiere, Dinge und Menschen zu treffen.“
„In einem Universum, in dem überhaupt Regelmäßigkeiten auftreten, sind Entscheidungen, die aufgrund von Erfahrungen getroffen werden, besser als Entscheidungen nach dem Zufallsprinzip. Dies ist immer so gewesen und man würde erwarten, dass Organismen, insbesondere informationsverarbeitende, wie die Menschen, eine ausgeprägte Intuition für Wahrscheinlichkeiten entwickelt haben.“
60 mm x 40 mm x 20mm
Kunststoff, Metall
gefunden 21.09. 2008 12:30 Uhr
in Borken/Westf.
Alte Kodak
Das Unternehmen Eastman Kodak Company of New York ging 1892 aus der Eastman Dry Plate Company hervor, das von dem Erfinder George Eastman und dem Geschäftsmann Henry Strong 1880 gegründet worden war. Kodak ist ein von George Eastman erfundener Phantasiename, der kurz und prägnant sein sollte. Der Name sollte außerdem in allen Sprachen der Welt sprechbar sein und in keiner Sprache eine negative Bedeutung haben. Der Name und das Logo wurden am 29. Oktober 1894 beim deutschen Markenregister angemeldet und am 5. April 1895 eingetragen.
Ein Werbeslogan aus Kodak-Box-Zeiten war „You press the button – we do the rest“ („Sie drücken auf den Knopf, wir erledigen den Rest“). Das Unternehmen beteiligte sich am Sponsoring von Fotowettbewerben, Fotoprojekten und Stipendien für angehende Fotografen.
Kodak stellte Rollfilme und ab 1888 auch industriell gefertigte Fotoapparate her, darunter die Kodak Nr. 1, den Brownie sowie später die Instamatic, die auch von Amateuren einfach bedient werden konnte; Kodak machte so die Fotografie in den USA zu einer populären Freizeitbeschäftigung.
1921 gründete die Tochterfirma Eastman Kodak Ltd. (London) zusammen mit der Heidelberger Gelatine-Fabrik Stoess & Co. GmbH unter dem Namen Chemische Werke Odin GmbH in Eberbach das erste deutsch-amerikanische Joint Venture nach dem Ersten Weltkrieg. Das Unternehmen wurde am Heiligabend 1939 aufgelöst, nachdem es mit Beginn des Zweiten Weltkriegs unter Feindvermögensverwaltung gestellt worden war.
1927 übernahm Kodak den Filmhersteller Glanzfilm AG in Berlin-Köpenick[3] sowie Ende 1931 auch das Kamerawerk August Nagel in Stuttgart-Wangen; die in Deutschland gefertigten Kameras trugen daher in der Anfangszeit den Zusatz Dr. Nagel - Werk Stuttgart.
Ab Mitte der 1930er Jahre warb Kodak in Prospekten mit Aussagen wie „Deutsch die Kamera“, gab an, „1500 Volksgenossen Arbeit und Brot zu geben“ und „beste einheimische Rohstoffe“ zu verarbeiten. Ab 1940 stellte das Kodak-Werk in Stuttgart dann auf Rüstungsproduktion um.

28 mm x 25 mm x 5 mm
Metall
gefunden 14.03. 2013 18:30 Uhr
in Münster /Westf.
La Playa de Venus
Der Strand der Venus , ist ein Strand in der Stadt Marbella an der Costa del Sol in der Provinz Malaga , Andalusien , Spanien . Es ist ein städtischer Strand mit goldenem Sand und ruhigem Wasser, der sich in der Altstadt und neben dem Hafen von La Bajadilla befindet . Es ist ungefähr 400 Meter lang und ungefähr 50 Meter breit. Es ist ein Strand mit einer hohen Auslastung und mit allen Arten von Dienstleistungen. Mitten im Zentrum der Großstadt Marbella breitet sie sich aus: La Venus.
30 mm x 15 mm x 1 mm
Kunststoff
gefunden 17.09. 2018 18:30 Uhr
in Stuttgart / Bahnhof
Veilchenduft
Das Duftveilchen (Viola odorata), auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt, gehört zu der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Im Garten wird es seit der Antike kultiviert, weil es sowohl im religiösen Ritus als auch in der Heilkunde schon sehr früh Verwendung fand. Spätestens seit dem frühen Mittelalter wurde es auch in Mitteleuropa als Zier- und Heilpflanze angebaut.
Das Duftveilchen ist vor allem wegen seines süßen Dufts bekannt. Es handelt sich um eine rhizombildende, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimeter erreicht. Die in einer grundständigen Blattrosette zusammenstehenden Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Am rückwärts behaarten Blütenstiel befinden sich in der Mitte zwei Vorblätter. Die grasgrünen, einfachen Blattspreiten sind etwa gleich lang wie breit und rundlich nierenförmig bis breit eiförmig. Die breit lanzettlich bis eiförmigen Nebenblätter tragen einzelne Fransen oder sind kahl.
Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April. Die wohlriechenden, manchmal kleistogamen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind stumpf. Die fünf dunkelviolettfarbenen Kronblätter bilden eine 2 bis 3 Zentimeter große Krone. Der Sporn ist meist gerade ausgebildet. Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 20.[1]
Das Duftveilchen ist im Mittelmeergebiet bis hin zum Kaukasus und Iran beheimatet und in weiten Teilen Europas eingebürgert. In Mitteleuropa wächst es in Gebüschen, an Waldrändern, an schattigen Wegrainen auf frischen, nährstoffreichen, milden bis mäßig sauren, humosen Lehmböden in mild-humider Klimalage.
30 mm x 30 mm x 1 mm
Metall, Farbe
gefunden 1.05. 2015 15:30 Uhr
in Winterswijk / NL
Frühjahrsputz
ist die Praxis der gründlichen Reinigung eines Hauses im Frühling . Die Praxis des Frühjahrsputzes ist besonders in Klimazonen mit kaltem Winter verbreitet . In vielen Kulturen erfolgt die jährliche Reinigung am Ende des Jahres, je nach Kalender im Frühjahr oder Winter.
Der Begriff wird auch metaphorisch für jede Art von Reinigungs- oder Organisationsunternehmen verwendet. Man könnte sagen, dass eine Person, die ihre Angelegenheiten vor einem Audit oder einer Inspektion in Ordnung bringt , einen Frühjahrsputz durchführt. Einige Forscher führen den Ursprung des Frühjahrsputzes auf das iranische Nowruz zurück , das persische Neujahr , das am ersten Frühlingstag beginnt. Die Iraner praktizieren weiterhin Khaneh Tekani ( Persisch : خانهتانی; wörtlich "das Haus schütteln") kurz vor dem persischen Neujahr. Alles im Haus wird gründlich gereinigt, von den Vorhängen bis zu den Möbeln .
Eine andere Möglichkeit wurde vermutet, dass die Ursprünge des Frühjahrsputzes auf die altjüdische Praxis zurückgehen, in Erwartung des Pessach- Frühlingsfestes das Haus gründlich zu reinigen . Zum Gedenken an die hastige Flucht der Israeliten aus Ägypten nach ihrer Gefangenschaft während der einwöchigen Passahfeiertage gilt ein striktes Verbot, etwas zu essen oder zu trinken, das gegoren oder gegoren sein könnte (2. Mose 12, 15, 19). . Juden sollen nicht nur auf Sauerteig verzichten ( Chametz ), sondern auch ausdrücklich befohlen werden, ihre Häuser für die Dauer des Urlaubs von selbst kleinen Chametzresten zu befreien (2. Mose 12:15). Daher führen aufmerksame Juden einen gründlichen "Frühjahrsputz" des Hauses durch, gefolgt von einer traditionellen Jagd nach Chametz-Krümeln ( Bedikat Chametz ) bei Kerzenlicht am Abend vor Beginn der Ferien.
Traditionell reinigt die katholische Kirche den Kirchenaltar und alles, was damit zusammenhängt, am Gründonnerstag, einen Tag vor Karfreitag, im Frühjahr gründlich. In Griechenland und anderen orthodoxen Ländern dauert der Frühjahrsputz noch an . Es ist Tradition, das Haus vor oder während der ersten Woche der Fastenzeit , die als " Saubere Woche" bezeichnet wird, gründlich zu reinigen . Dies entspricht auch oft dem julianischen Neujahr oder dem 1. April.
In Nordamerika und Nordeuropa fand der Brauch aufgrund des kontinentalen und feuchten Klimas dieser Regionen einen besonders praktischen Wert. Während des 19. Jahrhunderts in Amerika, vor dem Aufkommen des Staubsaugers , war der März oft die beste Zeit zum Abstauben, da es warm genug wurde, um Fenster und Türen zu öffnen (aber nicht warm genug, damit Insekten ein Problem darstellen) Starke Winde könnten den Staub aus dem Haus tragen. Zu dieser Jahreszeit liefen auch keine Kohleöfen und man konnte den ganzen Ruß von den Wänden und Möbeln waschen, die der Ofen zurückgelassen hatte. Aus dem gleichen Grund nutzen moderne ländliche Haushalte den Monat März häufig für Reinigungsprojekte, bei denen chemische Produkte eingesetzt werden, die Dämpfe erzeugen.
40 mm x 10 mm x 1 mm
Wolle, Fasern
gefunden 01.12. 2016 17:30 Uhr
in Bredefoort /NL
DNA
Desoxyribonukleinsäure (abgekürzt DNA für englisch deoxyribonucleic acid, veraltet DNS) ist eine Nukleinsäure, die sich als Polynukleotid aus einer Kette von vielen Nukleotiden zusammensetzt. Das in den Chromosomen befindliche Biomolekül ist bei allen Lebewesen und bei vielen Viren (DNA-Viren, Pararetroviren) der Träger der Erbinformation, also die materielle Basis der Gene. Das Wort setzt sich zusammen aus des- (englisch: de-), den ersten beiden Silben von Oxygenium (Sauerstoff), den ersten beiden Silben von Ribose (siehe Desoxyribose) und Nukleinsäure.
Im Normalzustand ist DNA[1] in Form einer Doppelhelix aufgebaut. Ihre Bausteine sind vier verschiedene Nukleotide, die jeweils aus einem Phosphatrest, dem Zucker Desoxyribose und einer von vier organischen Basen (Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin, oft abgekürzt mit A, T, G und C) bestehen.
Die Gene in der DNA enthalten die Information für die Herstellung der Ribonukleinsäuren (RNA, im Deutschen auch RNS). Bei protein-codierenden Genen ist dies eine wichtige RNA-Gruppe, die mRNA (englisch messenger RNA). Sie enthält wiederum die Information für den Bau der Proteine (Eiweiße), welche für die biologische Entwicklung eines Lebewesens und den Stoffwechsel in der Zelle notwendig sind. Die Abfolge der Basen legt hier die Abfolge der Aminosäuren des jeweiligen Proteins fest: Im genetischen Code stehen jeweils drei Basen für eine bestimmte Aminosäure.
In den Zellen von Eukaryoten, zu denen auch Pflanzen, Tiere und Pilze gehören, ist der Großteil der DNA im Zellkern (lateinisch nucleus, daher nukleäre DNA oder nDNA) als Chromosomen organisiert. Ein kleiner Teil befindet sich in den Mitochondrien, den „Kraftwerken“ der Zellen, und wird dementsprechend mitochondriale DNA (mtDNA) genannt. Pflanzen und Algen haben außerdem DNA in Photosynthese betreibenden Organellen, den Chloroplasten bzw. Plastiden (cpDNA). Bei Bakterien und Archaeen – den Prokaryoten, die keinen Zellkern besitzen – liegt die DNA im Cytoplasma. Manche Viren, die RNA-Viren, haben keine DNA, sondern RNA, um die genetische Information zu speichern.
60 mm x 30 mm x 1 mm
Kunststoff
gefunden 10.03. 2015 17:00 Uhr
in Rhede /Westf.
Lüge
Von einer Lüge spricht man nur dort, wo ein ernsthafter Verstoß gegen die Sitten gesehen wird. Soll ein persönliches Verständnis für eine bewusste Falschaussage geäußert werden, verwendet man umgangssprachliche Ausdrücke wie Geschwindel (Verb: schwindeln) oder Flunkerei (Verb: flunkern), so z. B. in Zusammenhang mit einem Scherz, bei emotionaler Überforderung, wenn ein Sachverhalt nur etwas beschönigt wird (Euphemismus) oder wenn die ausgedrückte Unwahrheitunmittelbar wieder zurückgenommen wurde.
Das umgangssprachliche Wort Schwindel hingegen bezeichnet entweder eine wiederum ernsthaftere Täuschungshandlung in Kombination mit einer gemeinen Lüge (z. B. Betrug) oder einen Scherz mit weitreichenden Folgen (z. B. Aprilscherz, Fake).
Die Lüge unterscheidet sich von der Täuschung dahingehend, dass eine Täuschung ohne das Mittel Falschaussage verübt werden kann. Zum Beispiel täuscht man, wenn man vorgibt zu schlafen, um andere zu belauschen. Wenn man dann gefragt wird und sagt, man habe geschlafen, ist das eine Lüge. In der Werbung, im Verkaufsgespräch und in der politischen Propaganda wird oft mit Lügen und Täuschungen gearbeitet.
Die Lüge ist auf Sprache angewiesen: Lügen können in jeder Form geäußert werden, in der mit Sprache kommuniziert wird, zum Beispiel als Text in einer Zeitung oder in Gebärdensprache.
In der zwischenmenschlichen Kommunikation werden unterschieden:
• soziale Lüge
• Notlüge
• Zwecklüge
• vorsätzliche (dissoziale) Lüge,
• zwanghafte, pathologische Lüge (Pseudologie)
• Ausrede.
Die soziale Lüge soll dem Wohl des Belogenen oder der Harmonie einer Gruppe dienen. Diese Art der Lüge soll meist dem friedlichen Miteinander und der Leistungsmotivation nützen.
Die vorsätzliche Lüge oder auch gemeine bzw. verbrecherische Lüge hat den eigenen Vorteil zum Zweck und nimmt den Nachteil von Mitmenschen billigend in Kauf. Bei der Intrige (von lateinisch intricare, in Verlegenheit bringen) ist der Nachteil Anderer sogar das angestrebte Ziel.
Zwanghaftes Lügen wurde in der Psychiatrie gelegentlich als Pseudologie bezeichnet. Heutzutage sieht man darin jedoch kein eigenständiges Krankheitsbild mehr, sondern ein mögliches Symptom der narzisstischen Persönlichkeitsstörung.
Der Autor Brad Blanton schlägt vor, auch Verhaltensweisen wie Informationszurückhaltung, Beschönigung und Übertreibung, aber auch soziale Phänomene wie Taktgefühl, Diplomatie als Formen der Lüge zu werten.[3]
50 mm x 20 mm x 1 mm
Kunststoff
gefunden 16.05. 2017 10 Uhr
in Burlo/Westf.
Jakobsweg
Als Jakobsweg (spanisch Camino de Santiago, galicisch: Camiño de Santiago) wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch ganz Europa bezeichnet, die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien) zum Ziel haben. In erster Linie wird darunter der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab führt und die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander verbindet. Diese Route, so wie sie heute noch begangen wird, entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Ein Pilgerführer des 12. Jahrhunderts, der im Jakobsbuch (lateinisch Liber Sancti Jacobi), der Hauptquelle zur Jakobusverehrung im Hochmittelalter, enthalten ist, nannte für den französischen Raum vier weitere Wege, die sich im Umfeld der Pyrenäen zu einem Strang vereinigen. Nach der Wiederbelebung der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela in den 1970er und 1980er Jahren wurde der spanische Hauptweg 1993 in das UNESCO-Welterbeaufgenommen. 1998 erhielten auch die vier im Liber Sancti Jacobi beschriebenen französischen Wege diesen Titel. Zuvor schon hatte der Europarat im Jahre 1987 die Wege der Jakobspilger in ganz Europa zur europäischen Kulturroute erhoben und ihre Identifizierung empfohlen.
77 mm x 50 mm x 1 mm
Draht, Kunststoff
gefunden 17.10. 2010 14:30 Uhr
in Berlin
A capella
A cappella [a kaˈpɛla] (Abkürzung a. c.; Schreibweise zumindest historisch auch: a capella; von lateinisch 'a' - deutsch 'von ... her, aus' und lateinisch 'cap(p)ella' - deutsch 'Kapelle') bezeichnet:
• in der Ära ab dem späten 16. Jahrhundert eine Kompositionsweise für mehrstimmige kirchliche Vokalensembles mit fakultativer Instrumentalbegleitung
• ab dem 19. Jahrhundert Chormusik ohne Instrumentalbegleitung
• ein Genre der Popmusik, bei dem ein Close-Harmony-Vokalensemble ohne oder mit minimaler Instrumentalbegleitung auftritt
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand in den USA ein neues Genre von vokalen Kleingruppen wie The Whiffenpoofs im Jahr 1909. Dabei wurde in Barbershop-Manier in Close Harmony gesungen. 1927 entstanden nach dem amerikanischen Vorbild der The Revelers in Deutschland die Comedian Harmonists. Sie sangen zwar mit Klavierbegleitung, förderten durch ihre Popularität aber das rein vokale Genre sehr. Weitere Einflüsse nahm die A-cappella-Musik aus dem Doo Wop der 1950er Jahre. Eine der ersten a cappella singenden Girlgroups war das Quartett The Chordettes, deren bekanntester Hit Mister Sandman [Bring me a Dream] aus dem Jahr 1954 ist.
A-cappella-Musik wird heutzutage vor allem durch moderne Vokalensembles mit vier bis sechs Personen aufgeführt. Neben vielen rein männlichen und gemischten Ensembles gibt es nur wenige rein weibliche Bands, beispielsweise Aquabella, medlz oder Niniwe. Als Lied-Material werden zum einen spezielle Coverversionen von Liedern aus dem Pop- und Rock-Bereich verwendet, die ohne Instrumente arrangiert werden. Zum anderen werden speziell hierfür geschriebene und arrangierte Lieder verwendet.
Bei den Arrangements können die einzelnen Stimmen in Melodie und Text gleichberechtigt nebeneinander stehen. Häufig aber übernehmen eine oder mehrere Stimmen die Hauptstimme im Sinne einer Solostimme oder einer Leadstimme, während die anderen Stimmen für die Begleitung sorgen. Dabei ahmen die einzelnen Stimmen, oft durch elektronische Hilfsmittel und Studiotechnik verstärkt, einzelne Instrumente nach – insbesondere das Schlagzeug durch Vocal Percussion oder Beatboxing, gelegentlich auch durch Händeklatschen oder Fingerschnipsen. Vereinzelt benutzen A-cappella-Gruppen auch Eggshaker für die rhythmische Begleitung. Wegen dieser verschiedenen Aufgaben gibt es bei A-cappella-Gruppen die klassische Aufteilung in Melodie- und Rhythmusgruppe.
28 mm x 21 mm x 10 mm
Kunststoff
gefunden 2.09. 2018 10:30 Uhr
in Bocholt/Westf.
Genetik
Die Genetik (moderne Wortschöpfung zu griechisch γενεά geneá ‚Abstammung‘, γένεσις génesis ‚Ursprung‘)[1][2] oder Vererbungslehre ist die Wissenschaft von der Vererbung und ein Teilgebiet der Biologie. Sie befasst sich mit den Gesetzmäßigkeiten und materiellen Grundlagen der Ausbildung von erblichen Merkmalen und der Weitergabe von Erbanlagen (Genen) an die nächste Generation.
Das Wissen, dass individuelle Merkmale über mehrere Generationen hinweg weitergegeben werden, ist relativ jung; Vorstellungen von solchen natürlichen Vererbungsprozessen prägten sich erst im 18. und frühen 19. Jahrhundert aus. Als Begründer der Genetik in diesem Sinn gilt der Augustinermönch Gregor Mendel, der in den Jahren 1856 bis 1865 im Garten seines Klosters systematisch Kreuzungsexperimente mit Erbsen durchführte und diese statistisch auswertete. So entdeckte er die später nach ihm benannten Mendelschen Regeln, die in der Wissenschaft allerdings erst im Jahr 1900 rezipiert und bestätigt wurden. Der heute weitaus bedeutendste Teilbereich der Genetik ist die Molekulargenetik, die sich mit den molekularen Grundlagen der Vererbung befasst. Aus ihr ging die Gentechnik hervor, in der die Erkenntnisse der Molekulargenetik praktisch angewendet werden.
40 mm x 5 mm
Kunststoff
gefunden 03.09. 2012 17:00 Uhr
in Ibbenbühren
Buddha
Buddha (Sanskrit, m., बुद्ध, buddha, wörtl.: „der Erwachte“, chinesisch 佛, Pinyin fó, japanisch 仏, ぶつ butsu, vietnamesisch 佛 phật oder 𠍤 bụt) bezeichnet im Buddhismus einen Menschen, der Bodhi(wörtl.: „Erwachen“) erfahren hat, und ist der Ehrenname des indischen Religionsstifters Siddhartha Gautama, dessen Lehre die Weltreligion des Buddhismus begründet.
Im Buddhismus versteht man unter einem Buddha ein Wesen, das aus eigener Kraft die Reinheit und Vollkommenheit seines Geistes erreicht und somit eine grenzenlose Entfaltung aller in ihm vorhandenen Potenziale erlangt hat: vollkommene Weisheit (Prajna) und unendliches, gleichwohl distanziertes Mitgefühl (Karuna) mit allem Lebendigen. Er hat bereits zu Lebzeiten Nirvana verwirklicht und ist damit nach buddhistischer Überzeugung nicht mehr an den Kreislauf der Reinkarnation (Samsara) gebunden. Das Erwachen ist von transzendenter Natur, mit dem Verstand nicht zu erfassen, ist „tief und unergründlich wie der Ozean“, weshalb sich diese Erfahrung einer Beschreibung mit sprachlichen Begriffen entzieht. Ihre Qualität ist für Menschen, die diese Erfahrung nicht selbst gemacht haben, nicht nachzuvollziehen.
Eine Buddha-Erfahrung tritt nach der buddhistischen Tradition sehr selten auf; daher ist ein Zeitalter, in dem ein Buddha erscheint, ein „glückliches Zeitalter“. Denn es gibt sehr viele „dunkle“ Zeitalter, in denen kein Buddha auftritt und deshalb auch keine Lehre der endgültigen Befreiung befolgt werden kann. Der Buddha des nächsten Zeitalters soll Maitreya sein, während Kashyapa, Kanakamuni und Dipamkara drei Buddhas der Vergangenheit waren. Insbesondere der tantrische Buddhismus (Vajrayana) kennt eine Fülle von Buddhas, die auch transzendente Buddhas, Adibuddhas (fünf Dhyani-Buddhas) oder Tathagatas genannt werden.
20 mm x 22 mm x 5 mm
Kunststoff
gefunden 03.01. 2009 12:15 Uhr
in Raesfeld/Westf.
Flüstern
Das Flüstern, auch Wispern, Wispeln, Pispern oder Fispern genannt, ist eine Art des stimmlosen Sprechens, bei der die Sprachlaute nicht mit Kehlkopfröhren, dem Klang der Stimme, gebildet werden. Beim Flüstern handelt es sich im Gegensatz zur Stimme um ein Geräusch und keinen Ton. Die Stimmlippen stehen beim Flüstern in Paramedianstellung. Die aus der Lunge strömende Luft reibt an den Stimmlippen, und es entsteht ein Geräusch (Flüstern). Entgegen der verbreiteten Annahme ist Flüstern nicht stimmschonend.
Wegen des Fehlens charakteristischer Spektralbereiche der menschlichen Stimme ist automatische Spracherkennung von Geflüstertem mit heutiger Technik nicht möglich. Ein Zuhörer kann flüsternd gesprochene Worte aber verstehen.
Flüstern hat einen Schalldruck von ca. 30 dB(A). Weiterhin gibt es noch das sogenannte Pseudoflüstern, bei dem nur die im Mund vorhandene Luft ausartikuliert wird.
Tonsprachen, bei denen die Bedeutung von gesprochenen Wörtern von der Tonhöhe abhängt, können auch durch Flüstern weitgehend verständlich übermittelt werden, weil anstelle der fehlenden Tonhöhenschwankungen ein variabler subglottischer Druck und eine Änderung der Geräuschfarbe diese Bedeutungsunterscheidung übernehmen.[1]
Ein besonderer geflüsterter Gesangsvortrag kommt in der Musik der ostafrikanischen Länder Burundi und Ruanda vor. Die fehlenden Tonhöhen der dortigen Tonsprachen ersetzt der Musiker, indem er seinen geflüsterten Text auf der Trogzither Inanga begleitet. Beim Zuhörer erzeugt der exakt rhythmisch koordinierte Zusammenklang von Flüstern und Saitentönen die Illusion einer Gesangsstimme.[2]
50 mm x 30 mm x 1 mm
Kunststoff
gefunden 12.08. 2010 11Uhr
in Borken/Westf.
first flush
Als First Flush oder auch Flugtee bezeichnet man einen Schwarzen Tee, der hauptsächlich aus den indischen Provinzen Darjeeling und Assam stammt. Die First Flush-Ernte sind die die ersten acht bis zwölf Pflückungen, die bis Anfang April geerntet wurden. First Flush entspricht der ersten Teeernte nach dem Winter und erstreckt sich nur von Mitte März bis Anfang April. Die zweite Pflückung einer Vegetationsperiode von Ende April bis Anfang Mai wird als Inbetween bezeichnet. Anschließend folgt die Ernteperiode Second Flush, die Mitte Mai beginnt und bereits Ende Juni wieder endet. Die Tees der ersten Pflückung werden in der Regel per Flugzeug nach Europa importiert und sind häufig bereits im März, spätestens aber im April im Handel erhältlich. Aufgrund der Importmethode bezeichnet man diese First-Flush-Tees auch als Flugtees. First Flush bringt einen hellen, bis goldenen Aufguss mit sich. Geschmacklich zeichnet er sich durch seine Milde und seine florale Note aus. Wegen seines zarten Aromas sollte man ihn niemals mit Milch, Zucker oder Zitrone genießen, dies würde nämlich seinen einzigartigen Geschmack verfälschen.
55 mm x 55 mm x1 mm
Kunststoff
gefunden 03.01. 2009 12:15 Uhr
in Raesfeld
Nickerchen
Auch in der Kunst war und ist der Tagschlaf ein Thema wie in diesem Werk von Vincent van Gogh („La Méridienne“ oder „La sieste“, nach Millet, Januar 1890)
Tagschlaf (auch: Tagschlafepisode) bezeichnet einen Kurzschlaf außerhalb der nächtlichen Hauptschlafphase. Am bekanntesten ist er in Form des Mittagsschlafes. Um das Großhirn zu regenerieren und Schlaftrunkenheit zu vermeiden, sollte der Kurzschlaf vor Eintritt in den Tiefschlaf (SWS – Slow Wave Sleep) enden. Nach Meinung von Schlafforschern erhöht sich durch einen kurzen Tagschlaf die Konzentrations-, Leistungs- und Reaktionsfähigkeit.[1] Es gibt verschiedene umgangssprachliche Ausdrücke wie Schläfchen, Nickerchen, Dösen oder Mittagsschlaf. Die systematische Einhaltung mehrerer Schlafphasen nennt sich Polyphasischer Schlaf.
Das Nickerchen in der Öffentlichkeit wird in Japan als Inemuri bezeichnet. In verschiedenen Kulturen werden kurze regenerative Pausen wie die spanische und lateinamerikanische Siesta gepflegt.
In Japan ist es schon lange üblich, in der U-Bahn, auf der Parkbank, am Arbeitsplatz oder sogar in Konferenzen kurz ein Nickerchen zu machen. Als Kraftnickerchen, Energieschlaf, catnap, Nicker, power nap oder Superschlaf bzw. power napping bezeichnet, hat diese Gewohnheit inzwischen ihren Weg auch in manches deutsche Unternehmen gefunden. Um vom täglichen Stress abschalten zu können, bieten fernöstliche und US-amerikanische Firmen eigene Ruheräume an. Durch die kurze Schlafphase sollen Mitarbeiter neue Energie tanken. Auch in Deutschland stellen manche Unternehmen ihren Mitarbeitern entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung. Hierzu zählen unter anderem der Automobilhersteller Opel und die Fluggesellschaft Lufthansa und BASF SE. Noch vor den privaten Unternehmen führte die Stadtverwaltung der Gemeinde Vechta im Jahr 2000 das „Dösen“ ein.[2]
Hierbei sollte jedoch vermieden werden, länger als 20 bis 30 Minuten zu schlafen, da man nach etwa dieser Zeit in tiefere Schlafphasen fällt, was die Leistungsfähigkeit zwar kurzfristig steigert, dann jedoch schnell wieder abfallen lässt.
Ein paar Minuten Schlaf zu Mittag steigern aber nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern senken auch das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Einer griechischen Studie mit 23.500 Probanden zufolge senkt der Mittagsschlaf das Herzinfarktrisiko um 37 Prozent.[3]
70 mm x 38 mm x 2 mm
Aluminium
gefunden 12.08. 2018 11Uhr
in Borken
Schnee
Schnee entsteht, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen (zum Beispiel Staubteilchen) anlagern und dort gefrieren. Dieser Prozess setzt jedoch erst bei Temperaturen unter −12 °C ein, wobei Wasser in Abwesenheit von Kristallisationsansätzen bei bis zu −48 °C[2] flüssig bleiben kann.[3] Die dabei entstehenden Eiskristalle, weniger als 0,1 mm groß, fallen durch zunehmende Masse nach unten und wachsen durch den Unterschied des Dampfdrucks zwischen Eis und unterkühltem Wasser weiter an. Auch resublimiert der in der Luft enthaltene Wasserdampf, geht also direkt in Eis über und trägt damit zum Kristallwachstum bei. Es bilden sich die bekannten sechseckigen Formen aus. Wegen der besonderen Struktur der Wassermoleküle sind dabei nur Winkel von exakt 60° bzw. 120° möglich.
Die unterschiedlichen Stammformen der Schneekristalle hängen von der Temperatur ab – bei tieferen Temperaturen bilden sich Plättchen oder Prismen aus, bei höheren Temperaturen sechsarmige Dendriten (Sterne). Auch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst das Kristallwachstum. Wenn sich Schneekristalle bilden, steigt in der Wolke auch die Temperatur, denn beim Gefrieren geben die Kristalle Wärme ab (Kristallisationswärme), während sie beim Verdampfen Wärme aufnehmen.
Herrscht eine hohe Thermik, so bewegen sich die Kristalle mehrfach vertikal durch die Erdatmosphäre, wobei sie teilweise aufgeschmolzen werden und wieder neu kristallisieren können. Dadurch wird die Regelmäßigkeit der Kristalle durchbrochen und es bilden sich komplexe Mischformen der Grundformen aus. Sie weisen eine verblüffend hohe Formenvielfalt auf. Über 5000 verschiedene Schneekristalle wurden schon von Wilson A. Bentley ab 1885 fotografiert.[4] Als erstem Menschen gelangen nach neuestem Stand Johann Heinrich Ludwig Flögel 1879 fotografische Aufnahmen von Schneekristallen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es und gab es noch nie zwei komplexe Schneekristalle, die exakt gleich waren. Der Grund hierfür liegt in den sehr großen kombinatorischen Möglichkeiten vieler einzelner Merkmale. Eine Schneeflocke enthält etwa 1018 Wassermoleküle, darunter ca. 1014Deuterium-Atome. Auch im sichtbaren Bereich eines Lichtmikroskops lassen sich leicht schon hundert Merkmale unterscheiden, die an verschiedenen Orten ausgebildet werden können. In Kombination ergeben sich sehr viele mögliche Variationen, weshalb die möglichen Formen komplexer Kristalle äußerst zahlreich sind, weit größer als die Anzahl an Atomen im Weltall.[5]
Ebenso verblüffend wie die beobachtete Formenvielfalt ist die ausgeprägte Symmetrie, die manchen Schneekristallen eine hohe Selbstähnlichkeit verleiht und sie zu einem Vorzugsbeispiel der fraktalen Geometrie werden ließ (Koch-Kurve). Die verschiedenen Verästelungen wachsen in einem Exemplar manchmal in ähnlicher Weise und offenbar mit ähnlicher Geschwindigkeit, auch wenn ihre Spitzen, an denen sie weiter wachsen, oft mehrere Millimeter auseinander liegen. Ein möglicher Erklärungsversuch, der ohne Annahme einer Wechselwirkung über diese Entfernung hinweg auskommt, besteht in dem Hinweis, dass die Wachstumsbedingungen an verschiedenen vergleichbaren Keimstellen an den Spitzen zu gleichen Zeitpunkten manchmal recht ähnlich sind.[6] Weit häufiger als schöne, symmetrische Schneeflocken sind jedoch asymmetrische und unförmige. Die regelmäßig erscheinenden Formen werden allerdings häufiger fotografiert und abgebildet.[7]
Die größte Komplexität der Schneekristalle zeigt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit, da diese auch noch filigraneren Strukturen das Wachsen zulässt. Bei sehr niedrigen Temperaturen sind die Eiskristalle nicht nur kleiner und einfacher gebaut, sondern es schneit auch weniger als bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, da die Luft dann kaum noch Feuchtigkeit enthält.